Der französische Forscher und Wissenschaftler Louis Pasteur legt den Grundstein für die Lehre der Mikrobiologie und damit auch die Grundlage für Keimfreiheit (Asepsis und Antisepsis) in der Chirurgie. Er erkannte als erster, dass Mikroorganismen bei Fäulnis und Gärung mitwirken und leitete daraus ab, dass beim Erhitzen von Lebensmitteln nicht hitzebeständige Bakterien abgetötet werden müssten. Später wurde das Erhitzen und "keimfrei" machen von Lebensmitteln nach ihm als "Pasteurisieren" benannt.
Theodor Escherich (1857 - 1911), deutsch-österreichischer Kinderarzt, entdeckt das Bakterium Escherichia Coli. Im Jahr 1919 erhielt das Bakterium den Namen des Entdeckers.
Stamen Grigorow (1878 - 1945), bulgarischer Arzt und Mikrobiologe, entdeckt das Bakterium Lactobacillus bulgaricus (Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus), welches zur Herstellung von Joghurt eingesetzt wird. Jedoch wurde das Bakterium erst 1919 durch Sigurd Orla-Jensen unter dem Namen Thermobacterium bulgaricum beschrieben.
Alfred Nissle (1874 - 1965), deutscher Arzt und Wissenschaftler, isoliert aus dem Darm eines Unteroffizieres des Balkankrieges einen Erreger, nachdem dieser im Gegensatz zu seinen Kameraden nicht an Durchfall erkrankt war.
Alexander Fleming (1881 - 1955), schottischer Mikrobiologe und Mediziner, entdeckt das Antibiotikum Penicillin. Er erhält im Jahr 1945 für seine Forschungsergebnisse den Nobelpreis.
Der japanische Arzt und Wissenschaftler Minoru Shirota (1899 - 1982) erforscht Milchsäurebakterien und entdeckt den später nach ihm benannten Milchsäurebakteriumstamm Lactobacillus casei Shirota. Daraus entwickelte er das Getränk „Yakult“ und führte es auf dem japanischen Markt ein. Der Name Yakult ist abgeleitet von „jahurto“, dem Esperanto-Wort für Joghurt.
Joshua Lederberg (1925 - 2008), US-amerikanischer Molekularbiologe und Genetiker, erhält für seine wegweisenden Entdeckungen über genetische Neukombinationen und die Organisation des genetischen Materials bei Bakterien zusammen mit George W. Beadle und Edward Tatum den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität in München entdecken vier verschiedene Geruchssensoren in der Darmschleimhaut und schlussfolgern, dass der Darm neben der Nase riechen kann. Es konnten u.a. die Geruchssensoren für Aromastoffe wie Thymian, Gewürznelken und Muskatnuss nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Aromastoffe die Schleimhautzellen von Magen und Darm veranlassen, Serotonin freizusetzen, welches die Darmbewegung und die Sekretion von Verdauungssäften beeinflusst.
Das Human Microbiome Project (HMP) startet als 5-Jahres-Projekt aufgrund einer Initiative des US-amerikanischen National Institutes of Health mit dem Ziel die Auswirkung von Veränderungen im menschlichen Mikrobiom auf Gesundheit und Krankheit zu untersuchen. Krankheiten, deren Zusammenhang zum Mikrobiom erforscht werden soll, sind unter anderem Darmentzündungen, Krebs oder Fettleibigkeit. Mehr zu diesem Thema hier: https://commonfund.nih.gov/hmp
Das 5-jährige Projekt MyNewGut startet als interdisziplinäres Forschungskonsortiums (30 Partner aus 15 Ländern) - unterstützt von der europäischen Union - mit dem Ziel Zusammenhänge von Ernährung und Darmgesundheit zu erforschen und Methoden zu entwickeln, die Fettleibigkeit und verhaltens- oder lebensstilbezogene Erkrankungen verhindern. Mehr zu diesem Thema hier: http://www.mynewgut.eu/
Warum ist der Darm das wichtigste und größte Immunsystem im Körper?
Wer bin ich? Und wenn ja wie viele? Unser Darmgehirn entscheidet über Psyche mit.