Frühjahrsputz für den Darm - Welche Mittel für eine Kur?

Alexandra Bethke

Nicht nur die eigene Wohnung, auch der Magen und Darm sollten hin und wieder mal aufgeräumt und gereinigt werden. Ein Frühjahrsputz mit natürlichen Mitteln kann dem Verdauungstrakt wieder neue Kraft und Antrieb geben und die Gesundheit verbessern. Es werden sechs natürliche Helfer vorgestellt, die die Verdauung wieder in Schwung bringen können.

Bitte wende dich vor einer Kur immer an einen Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker hinsichtlich Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen, wenn du Medikamente einnimmst oder zu Allergien neigst.

Kleine Putzhilfen

Lein- und Flohsamen

Bildnachweis: CC0 Creative Comons / www.pixabay.de
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Leinsamen und Flohsamen oder deren Schalen sind gute Ballaststoffquellen für den Darm.Sie können im Darm Wasser, Giftstoffe und Cholesterin binden und bei der Ausscheidung helfen. Die winzigen Saaten des indischen Spitzwegerichs (Flohsamen) können zum Beispiel bis zu 20-fach ihres Volumens an Flüssigkeit binden. Aus diesem Grund sollte bei der Einnahme auch viel getrunken werden, weil es sonst zu hartnäckigen Verstopfungen kommen kann. Darüber hinaus putzen sie die Darmwand und tragen so zu einer Regenartion der Darmschleimhaut bei.

Die Einnahme ist besonders effektiv am frühen Morgen auf nüchternen Magen und mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück. Ein Teelöffel Flohsamenschalen kann zum Beispiel in 250 ml Wasser aufgelöst über einen Zeitraum von 6 Wochen eingenommen werden. Leinsamen sind effektiver, wenn diese leicht aufgebrochen oder geschrotet werden.


Darm-Booster

Sauerkrautsaft hilft den Darm zu putzen und sogar bei Magen- und Darmgeschwüren. Das wussten sogar schon die alten Römer in der Antike. Sauerkraut ist fermentierter Weißkohl und enthält sowohl Säuren als auch Milchsäurebakterien, die für einen gesunden Darm wichtig sind. Darüber hinaus enthält es viele Ballaststoffe, die den Dickdarmbakterien als Futter dienen. So bleibt die Darmflora gesund und intakt.

Gesäuertes Kraut enthält außerdem sehr viel Vitamin C, Vitamin B-Komplex und Vitamin K. Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Zink sind ebenso enthalten. Die letzteren sind in ausreichender Menge für eine gesunde Verdauung ebenso wichtig.

Die Kur sollte maximal mit einem halbem bis ganzen Liter zwei bis drei Wochen angewendet werden. 

Sauerkrautsaft

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Multitalent

Heilerde

Bildnachweis: CC0 Creative Comons / www.pixabay.de
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Heilerde besteht aus zermahlener und tonhaltiger Lößerde und kann dadurch Stoffe wie zum Beispiel Wasser und Schadstoffe an sich binden Bei Magen- und Darmerkrankungen kann Heilerde helfen, indem Giftstoffe und Gase gebunden und ausgeleitet werden. Die Erde kann sogar Sodbrennen und Durchfall stoppen und bei Blähungen helfen.

Die Erde kann als sehr fein gemahlenes Pulver unter Lebensmittel gemischt werden oder in Wasser verrührt werden. Da sie bei loser Einnahme zwischen den Zähnen knirschen kann, ist auch eine Einnahme als Kapseln möglich und für die Reise ideal. Bei der Einnahme sollte auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Ein Teelöffel Heilerde kann für eine nachhaltige Darmsanierung ebenfalls in Kombination mit einem Teelöffel Flohsamen oder Flohsamenschalen in Flüssigkeit über einen Zeitraum von sechs Wochen eingenommen werden.


Sanfte Entgiftung

Eine sanfte und effektive Entgiftungskur kann mit einer Kräuter-/ Gewürzteemischung durchgeführt werden, die gleichzeitig den Darm beruhigt und stärkt. Für die Mischung werden biologische Fenchelsamen, Koriandersamen und Kreuzkümmelsamen zu gleichen Teilen (0,5 Teelöffel bei 1 Liter Tee und jeweils 1 Teelöffel bei 2 Liter Tee) gemischt und mindestens fünf Minuten gekocht. Intensiver wird die Reinigung wenn noch ein Stück Ingwer in den Tee hinzugegeben wird.

Eine weitere Kräutermischung ist Anis-Fenchel-Kümmel-Tee, welche bei Blähungen und Verkrampfungen hilft. Außerdem kann ein Melissentee den Magen und Darm beruhigen und gegen Blähungen wirken. Außer dem Tee sollte aber auch noch ausreichend stilles Wasser (mindestens zusätzlich 1 Liter) getrunken werden, damit die Giftstoffe und Schlacken ausgeleitet werden können.

Kräuter-/Gewürztee

Bildnachweis: CC0 Creative Comons / www.pixabay.de
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Exklusive Stärke

Topinambur / Pastinake

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Topinambur und Pastinaken sind ein äußerst effektives Präbiotikum, weil sie viel Inulin enthalten. Inulin ist ein Mehrfachzucker aus Fruktose, der unseren Magen und Dünndarm unverdaut passieren kann. Er ist im Dickdarm den Bakterien als willkommener Ballaststoff, der für eine gesunde Darmflora beiträgt.

Neben Pastinake und Topinambur enthalten auch Chicorée und Artischocken viel Inulin. Eine weitere Möglichkeit Inulin zu sich zu nehmen ist das Inulin-Pulver. Das Pulver kann in Speisen wie Müsli, Suppen und Smoothies eingerührt werden. In Kombination mit Milchsäurebakterien (z.B. spezieller Joghurt) ist es ebenfalls für den Darmaufbau geeignet.

Allerdings ist eine isolierte Einnahme von Zuckern weniger sinnvoll als der Verzehr von qualitativen Lebensmitteln in ihrem natürlichen Verbund. Aus diesem Grund sollte eine Pastinaken- oder Topinambursuppe immer Vorrang in der Küche haben.


Anregende Kraft

Bitterstoffe sind in pflanzlichen Lebensmitteln ein wichtiger Hinweis auf Gift und Verträglichkeit. Aus diesem Grund essen wir lieber Süßes und weniger gern Bitteres. Die Bitterstoffe in verträglichen Pflanzen helfen dem Darm aber bei der Verdauung, weil sie die Produktion der Verdauungssäfte in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse anregen. So sind Bitterstoffe für die Verdauung von viel Fett und Eiweiß eine gute Unterstützung.

Bekömmliche Bitterstoffe sind in Artischocken und Enzianwurzel enthalten. Aber auch Wildkräuter wie Löwenzahn und Brennnessel sind eine gute Quelle. Neben der besseren Verdauung helfen Bitterstoffe bei der Darmbesiedlung.

Die Einnahme von Bitterstoffen kann zum Beispiel als Tinktur (Magenbitter ohne Alkohol) vor einer Mahlzeit erfolgen oder aber auch als Rohkost in einem Salat. Brennnesselsaft verstärkt die Entgiftung.

Bitterstoffe

Bildnachweis: CC0 Creative Comons / www.pixabay.de
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