Darmerkrankung

"Wer ein Übel erkennt, hat es schon fast geheilt."

Prentice Mulford

Hast du dir schon einmal die Zeit genommen, um dich mit deiner Ernährung und  Verdauung intensiv zu beschäftigen? Häufig ist unsere Ernährung kein Genuss, sondern eine Last und die Verdauung eine selbstverständliche Leistung unseres Körpers und gerät zur Nebensache. Erst, wenn uns etwas fehlt oder monatelang quält, beginnen wir uns mit dem Problem auseinanderzusetzen.

 

Oft ist der Darm und die Verdauung dabei ein Tabuthema. Der Ehepartner, die Familie oder Freunde kennen selten die ganze und ausführliche Leidensgeschichte. Häufig versucht man mit den Beschwerden und Symptomen irgendwie zurecht zu kommen und sich nichts anmerken zu lassen. Dabei isst und trinkt man schon einmal aus gesellschaftlichem Zwang Lebensmittel, die man eigentlich nicht verträgt, nur um nicht auf Unverständnis  und schlechte Ratschläge zu stoßen.

 

 

"Ist der Darm gesund,

kann jede Krankheit geheilt werden."

Chinesisches Sprichwort

 

 

Ich für mich bedeutet, sich endlich mal mit dem eigenen Problem zu beschäftigen und dabei Zeit für sich zu nehmen. Du hast vielleicht jahrelang Beschwerden und lässt diese im Alltag irgendwie untergehen? Chemische Medikamente lindern vielleicht all die Symptome, die dich sonst ständig an dein Leiden erinnern würden. Du merkst, dass etwas nicht mit dir stimmt, der Arzt stellt aber nur die Diagnose "psychosomatische Störung"? Du hast regelmäßig Blähungen und Bauchkrämpfe und lebst resigniert mit einem Reizdarm?

 

Ich für mich bedeutet, die Beschwerden ernst zu nehmen, denn die Beschwerden sollten nicht länger Beschwerden bleiben! Nichts kann wichtiger als ein gesunder Geist und Körper für ein glückliches Leben sein! Hierfür bedarf es häufig nur einigen konsequenten Änderungen in der Lebensweise und Ernährung. Viel zu oft sind uns die zahlreichen Naturmittel nicht bekannt, die uns auf diesem Weg helfen und unterstützen können.

Schon gewusst?


Von einer Darmerkrankung ist fast jeder zweite Bundesbürger einmal in seinem Leben betroffen. In der Regel ist eine Darminfektion mit Viren oder Bakterien die Ursache für die Erkrankung. Es können aber auch Unverträglichkeiten von Lebensmitteln oder zu große und fettreiche Mahlzeiten eine Rolle spielen.

In Deutschland erfüllen fast 14 Millionen Menschen die Kriterien des Reizdarm-Syndroms. Das entspricht einem Anteil von 16,6 Prozent der Bevölkerung. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts nehmen aber auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen in den Industrieländern stetig zu. Es sollen in Deutschland bereits über 400.000 Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung betroffen sein.

In einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2017 (siehe Abbildung) wurden die Ursachen von Magen-Darmbeschwerden nach Meinung der Befragten erfragt. Hierbei gaben die Hälfte aller Befragten Stress als häufigste Ursache ein, gefolgt von der Ernährung und Psyche.

Eigene Darstellung mit Bildnachweis: CC0 Creative Commons / www.pixabay.de
Eigene Darstellung mit Bildnachweis: CC0 Creative Commons / www.pixabay.de

Die Statistik aus dem Jahr 2014 (siehe Abbildung) zeigt die Ergebnisse einer Umfrage zu Lebensmittelunverträglichkeiten in der deutschen Bevölkerung. Den Werten werden die Schätzungen von befragten Gesundheitsexperten gegenübergestellt zum tatsächlichen Anteil der Betroffenen. Dabei ist eine große Diskrepanz sowohl bei der Fruktoseintoleranz als auch bei der Glutenunverträglichkeit zu erkennen: Während 10 Prozent der Befragten angaben, unter einer Fruktoseintoleranz zu leiden, gehen Experten sogar von 33 Prozent aus. Im Gegenteil hierzu die Glutenunverträglichkeit: 9 Prozent geben die Befragten an und Experten gehen  von einem Anteil von 0,4 Prozent aus.


Welche Symptome deuten auf Darmerkrankungen hin?


Welche Erkrankungen gibt es?

Intoleranzen

Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden auch als Intoleranzen bezeichnet und unterscheiden sich von Allergien. Dabei werden bestimmte Lebensmittel nicht richtig oder vollständig verdaut und verursachen Darmbeschwerden wie Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Es können auch weitere Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder Herzrasen auftreten.

Reizdarm

Unter Reizdarm-Syndrom versteht man chronische Darmbeschwerden, für die es nach ausführlicher ärztlicher Untersuchung in der Schulmedizin keine organische Ursachen gibt. Häufig werden psychische Faktoren und Stress mit dem Reizdarm verbunden. Unspezifische Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall und Verstopfung. Der Reizdarm ist in der Regel eine Folge von Dysbiose.

Dysbiose

Eine Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht von Bakterienarten (Dysbakterie) entweder im Mund, im Darm, in der Scheide oder auf der Haut. Das Ungleichgewicht führt häufig zu Gesundheitsbeschwerden, weil es zu einer Ansiedlung von pathogenen Pilzen und Bakterien kommt. Die Folge ist eine Mehrung toxischer Ausscheidungen der Bakterien.


Morbus Chron

Morbus Chron, benannt nach dem amerikanischen Arzt Burrill Bernhard Chron, ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Typisch für Morbus Chron sind schubweise und oft lebenslang auftretende Beschwerden wie Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen, häufig auch Fieber. Alle Abschnitte des Magen-Darm-Trakts können entzündet sein, sogar die Speiseröhre und der Mundraum.

Colitis Ulcerosa

Colitis Ulcerosa zählt zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Die Krankheit tritt meist in Schüben auf, in denen sich die Darmschleimhaut im Dickdarm entzündet. Es können folglich geschwürartige Veränderungen entstehen.

Häufige Symptome sind krampfartige Bauchschmerzen und blutiger, schleimiger Durchfall. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist erhöht.

Darmkrebs

Darmkrebs kann in jedem Darmabschnitt entstehen: im Dünndarm, im Dickdarm und im Enddarm. Am häufigsten tritt Darmkrebs im höheren Alter im Dickdarm auf (Kolonkarzinom). Im frühen Stadium ist Darmkrebs fast immer heilbar. Die Krankheit entwickelt sich schleichend und wird häufig erst spät erkannt. Deshalb ist es wichtig die Symptome und Ursachen genau zu kennen.


Darmpilze

Darmpilze (Candida Albicans) sind in einem gewissen Umfang natürlicher Bestandteil des Darms. Wenn die Darmflora allerdings geschädigt und im Ungleichgewicht ist, können Darmpilze sich bei recht zuckerhaltiger Ernährung stark vermehren und pathologisch werden. Sie verursachen zum Beispiel Allergien, Verdauungsprobleme, Unverträglichkeiten und Infekte sollten behandelt werden.

Darminfekt

Die Darmgrippe wird durch Bakterien und Viren oft auf Reisen verursacht, wenn die allgemeine Hygiene von Lebensmitteln und Trinkwasser nicht sichergestellt ist. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Es können aber auch Fieber mit Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Die Darmgrippe ist in der Regel harmlos und nur von kurzer Dauer.

Darmparasiten

Parasiten wie Würmer und Einzeller können über die Nahrung oder verunreinigtes Trinkwasser in den Magen-Darm-Trakt gelangen und sich dort ansiedeln. Sie nisten sich in der Darmschleimhaut ein und belasten das Immunsystem. Wenn der Körper dann überfordert ist, reagiert dieser entweder mit Blähungen und Durchfall oder mit Fieber, Gelenkschmerzen und Müdigkeit.